Gefangen im ewigen Eis
Die Endurance-Expedition des Ernest Shackleton in die Antarktis
„Persons wanted: for hazardous journey. Small wages, bitter cold, long month of complete darkness, constant danger, safe return doubtful. Honor and recognition in case of success.“ Sir Ernest Shackleton (1874 – 1922), 30. Januar 1914, London, Inserat in einer Tageszeitung.
Das waren keine verlockenden Aussichten. Der Plan: als Erster die Antarktis vom Weddellmeer bis zum Rossmeer zu durchqueren. Ein für die Menschen eher ungemütlicher Ort aber für Robben, Albatrosse, Pinguine, Eisberge und Orkane ein Paradies. Die Polargeschichte hat die Menschen damals fasziniert und tut dies noch heute. Sie ist reich an außergewöhnlichen Persönlichkeiten und großen Namen. Einer von ihnen ist Ernest Shackleton. Er sticht heraus aus der Riege der Polarforscher und Abenteurer. Trotz ihres Scheiterns ist die Endurance- Expedition weit über den Bereich der Polarforschung hinaus zum Mythos geworden. Weil das frühe Misslingen Shackleton und seine Männer vor Aufgaben und Herausforderungen stellte, die jede Vorstellungskraft überstiegen. Jede einzelne unvorstellbare Aufgabe wurde gemeistert bis Shackleton jeden einzelnen Mann gerettet hatte.
Chronist dieser unglaublichen Reise und Rettung ist ein Mitglied der Expedition, der australische Photograph James Francis „Frank“ Hurley (1885 – 1962), dessen dramatische Bilder atemberaubende Dokumente von Menschlichkeit und Willensstärke sind. Er zeigt hautnah was unmöglich scheint: in einer vollkommen hoffnungslosen Situation als Team zu funktionieren und so mit dem Leben davon zu kommen. Neben der Dokumentation von Aufbruch, Desaster und Rettung zeigt Hurley die Antarktis als Landschaft von unendlicher Weite und erschreckender Schönheit.
Die 80 Abzüge werden begleitet von Tagebucheintragungen und Videos, die die Expedition in einen historischen, geographischen und wissenschaftlichen Kontext stellen.
Arved Fuchs (1953) gelang es im Jahr 2000 die Strecke der Rettungsexpedition von Elephant Island bis nach South Georgia nachzusegeln. Seine Dokumentation erweitert die Ausstellung.