Billy Wilder
Billy Wilder ist unbestreitbar ein Mensch des 20. Jahrhunderts. Der oft unmittelbar von den historischen Umbrüchen dieses Jahrhunderts betroffen war und eine internationale Karriere in der westlichen Welt machte.
1906 als Samuel Wilder im heutigen Polen (und damaligen Österreich-Ungarn) als Sohn jüdischer Eltern geboren, erste Schritte als Künstler im Berlin der späten Wilden Zwanziger („Menschen am Sonntag“ 1929/30, Drehbuch für Erich Kästners „Emil und die Detektive“). 1933 emigrierte er über Paris nach Amerika. Dort startete er seine große Karriere zunächst als Drehbuchautor und später als Regisseur.
1962 kam er für „Eins, Zwei, Drei“ nach Berlin zurück, wo der Bau der Berliner Mauer diese wunderbare Komödie für Jahrzehnte in der Versenkung verschwinden ließ.
Billy Wilders große Zeit in Hollywood waren die 1950er und 1960er Jahre. Eine Zeit der europäisch beeinflussten intellektuellen Unterhaltung. Seine Filmkunst deckt das Spektrum zwischen Unterhaltung und Anspruch erfolgreich ab. Ständig blieb er ein Geschichtenerzähler, der das Unerwartete, das Brüchige liebte und diese Klaviatur erfolgreich spielte. Dabei blieb die Unterhaltung seine liebste Partitur. Dennoch waren ihm der Witz und die sichere Pointe so todernst, dass er sich gezwungen sah, pedantisch allein über das Werk zu bestimmen: „Ich habe zehn Gebote. Die ersten neun heißen: Du sollst nicht langweilen! Das zehnte lautet: Du sollst das Recht auf den Endschnitt haben!“
Mit mehr als 70 Werken berühmter Fotographen wird das Schaffen, aber auch das Privatleben des großen Regisseurs Billy Wilder, der 2002 im Alter von 95 Jahren verstorben ist, gezeigt.