Reichelt & Brockmann

Exhibitions

Klaus Kinski – Ich bin so wie ich bin

Kinski wurde verdammt und vergöttert. In der spießigen Eintönigkeit der Adenauer-Ära lockte er als tollwütiger Exhibitionist seiner eigenen Launenhaftigkeit und ungezügelten Subjektivität mehr als sensationelle 1,5 Millionen Zuschauer in Theater- und Konzertsäle in Deutschland und Österreich, die seinen Vortragsabenden mit Villon- oder Rimbaud-Versen stundenlang gespannt lauschten und ihm am Ende seines Auftrittes verzückt kreischend huldigten.

Kinski gelang es, sich als polarisierendes Medienereignis zu kreieren und wurde damit zu einem frühen Popstar. Dabei half ihm nicht nur sein schauspielerisches Genie, sein Charisma, seine einzigartige Bühnen- und Filmpräsenz, sondern auch die grandiose und nicht immer schmerzfreie Vermischung von Kunst und einem ausschweifend skandalträchtigen Lebenswandel. Zur Tragödie konnten die immer wiederkehrenden Ausbrüche seiner Zügellosigkeiten führen, tiefe Wunden fügte er der Psyche seiner privaten Umgebung zu.

Mit besonderer Aufmerksamkeit widmet sich die Ausstellung der Karriere Kinskis als Schauspieler, Rezitator und Deklamator, ohne seine zahlreichen Arbeiten für Rundfunk, Fernsehen und den Film zu vernachlässigen. Farb- und Schwarz-Weiß-Fotografien bedeutender Fotografen, Film- und Tondokumente, Briefe, Theater- und Filmplakate und vieles andere illustrieren diese beispiellose Karriere vom Beginn im englischen Gefangenenlager bis zu seinem Tod.